"Die Steckdose für das induktive Laden"  -  Offener herstellerunabhängiger Standard WiPT-Symbol


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DE / EN 23.10.2017     - 3 -

Vorzüge des kabellosen induktiven Ladens

Das induktive Laden liefert neben dem täglichen bequemen Umgang für den Nutzer auch weitere nicht ganz so offensichtliche Vorteile. Diese betreffen sowohl Eigenschaften, welche für den Netzbetreiber von hoher Bedeutung sind, als auch technische Eigenschaften, die zu einem schonenden Betrieb eines Elektrofahrzeuges führen. Die kabelgebundene Ladetechnik gilt in Fachkreisen als erhebliche Nutzungseinschränkung für den Anwender und Hemmnis für die allgemeine Verbreitung der Elektromobilität, welche durch die kontaktlose Energieübertragung beseitigt werden kann.
  • Komfortable Benutzung

Schon im normalen Alltag bietet das induktive Laden verglichen mit dem kabelgebundenem Laden einen wesentlich einfacheren Umgang mit der Elektromobilität. Da das Elektrofahrzeug alleine durch den Parkvorgang automatisch mit dem elektrischen Versorgungsnetz verbunden wird, entfällt für den Fahrer jegliche Tätigkeit für das Aufladen des Fahrzeugs. Dies bedeutet, dass der gewohnte "Tankvorgang" eines Verbrennungsfahrzeugs für den Anwender komplett entfällt. Ein induktiv geladenes Fahrzeug benötigt keinen (bewussten) Tankvorgang und bietet damit eine vollkommen neue Erfahrung der Fahrzeugnutzung. Allein das Abstellen des Fahrzeugs sorgt quasi permanent für den notwendigen Energievorrat.
Noch deutlicher wird der Wert des Komfortgewinns, wenn man das Laden bei widrigen Witterungsbedingungen betrachtet. Die Abbildung zeigt eine kabelgebundene Ladung im Winter.



Da das Ladekabel in den meisten Fällen dem Fahrzeughalter gehört und er dieses nach der Nutzung im Kofferraum mitnehmen muss, ist die unangenehme Tätigkeit ein feuchtes ggf. sogar verdrecktes Kabel aufzurollen und einzupacken nicht zu vermeiden. Gerade im Winter kommt noch ein weiterer Effekt hinzu, der zu Schwierigkeiten führt. Während des Ladevorgangs erwärmt sich das Kabel und der umgebende Schnee beginnt zu schmelzen. Nach Abschluss des Ladevorgangs kühlt das Kabel wieder ab und friert in dem umgebenden Schmelzwasser ein. Das führt dazu, dass das Kabel nur mit Gewalt wieder vom Boden gelöst werden kann.
  • Städtisches Erscheinungsbild

Noch in den 70er Jahren war es üblich, dass städtische Parkstreifen mit Parkuhren an jedem Stellplatz ausgestattet wurden (vgl. Abbildung). Seit dieser Zeit haben Stadtplaner diese Parkuhren aus den Städten verbannt und vermeiden derartiges "Stadtmobiliar" soweit als möglich. Besonders in sehenswerten Altstadtbereichen stört allein schon das Erscheinungsbild dieser technischen Einrichtungen. Mit der kabelgebundenen Ladetechnik tritt solches unerwünschte Stadtmobiliar nun erneut in Erscheinung.
Anders verhält es sich bei der bodeneben installierten induktiven Ladetechnik. Sämtliche Technik befindet sich unter der Straßenoberfläche, so dass die Einrichtung optisch verschwindet.

       


Neben dem unschönen Erscheinungsbild hat Stadtmobiliar aber auch direkte praktische und finanzielle Nachteile. Da Ladesäulen wie auch Parkuhren ein Hindernis im Straßenverkehr darstellen, ist das Risiko einer Kollision und damit das Schadensrisiko recht hoch. Wartung, Reparatur und Ersatzbedarf sind direkte negative Folgen für den Betreiber dieser Einrichtungen. Die bodenebene induktive Ladetechnik erlaubt daher einen extrem wartungsarmen Betrieb der technischen Einrichtungen.
  • Stolperfreiheit

Mit der im Boden versenkten unauffälligen Unterflurinstallation ist zudem verbunden, dass der induktive Ladeplatz keinerlei Hindernisse in der Fläche um den Stellplatz herum einbringt. Ist der Stellplatz nicht von einem Fahrzeug belegt, so kann die Fläche vollkommen frei für andere Zwecke verwendet werden.



Fußgänger können die Fläche ohne Umgehung von Hindernissen überqueren. Sowohl in diesem unbenutztem Fall als auch während eines Ladevorgangs besteht kein Risiko einer Stolperfalle, wie dies bei Ladekabeln oft gegeben ist.
  • Schutz gegen Vandalismus

Ebenfalls bedingt durch die Unterflurinstallation bietet die induktive Ladetechnik keinen Angriffspunkt für Vandalismus. Die glatte Oberfläche aus sehr stabilem Material, da auch ein Überfahren mit Fahrzeugen möglich sein muss, kann durch äußere Einwirkungen nur sehr schwer beschädigt werden. Auch dies verhindert Schäden an den Einrichtungen, die für den Betreiber andernfalls entstünden.
Insbesondre Ladekabel sind aufgrund des Kupferwertes auch dem Risiko von Diebstahl ausgesetzt. In der Regel werden die Kupferkabel einfach vom Stecker abgetrennt, so dass der Diebstahl mit Vandalismus einhergeht und zu hohem Schaden führt. Dieses Risiko wird mit dem Induktivem Laden prinzipiell ausgeschlossen.
  • Elektrische Sicherheit

Ohne bewegliche Elemente, wozu auch Ladekabel gehören, weist die Induktive Ladetechnik keine Verschleißteile auf. Verschleißteile müssen regelmäßig geprüft und ggf. ausgetauscht werden. Häufig wird dieser Aufwand von den Betreibern der Infrastruktur auf den Nutzer übertragen, welcher sein eigenes Kabel zur Nutzung der Ladesäule mitbringen muss. In diesem Fall geht Prüfung und Wartung auf den privaten Laien über und birgt das Risiko von Wartungsmangel und Fehleinschätzungen aus deren Folge Stromunfälle entstehen können. Das eigentliche Ereignis des Stromunfalles kann auch durch die vorgeschriebenen Fehlerstromschutzschalter nicht verhindert werden, da diese erst auslösen, wenn der Kontakt zum Leiter bereits zustande gekommen ist. Der Fehlerstromschutzschalter mindert "lediglich" die aus dem Unfall resultierenden Verletzungen. Jede Auslösung, ob durch einen tatsächlichen Unfall oder andere Ursachen, führt zwangsläufig zu einem Wartungseinsatz, denn ein automatisches Wiederzuschalten ohne Ursachenanalyse dürfte von den meisten Betreibern als fragwürdig eingestuft werden, in einigen Ländern ist dies bereits grundsätzlich untersagt. In jedem Fall entsteht ein Wartungsaufwand beim Betreiber. Die Induktive Ladetechnik bringt daher ein Mehr an Sicherheit sowohl beim Stolperrisiko aus auch bei potentiellen elektrischen Unfällen.
  • Fahrzeugverfügbarkeit

Das Thema Verfügbarkeit des Fahrzeuges hat einen zweiseitigen Aspekt. Einerseits eine Verfügbarkeit des Nutzers im Sinne von zur Verfügung stehender Fahrtstrecke und Langlebigkeit des Produktes. Andererseits eine Verfügbarkeit des Netzbetreibers, der zum Ausgleich der fluktuierenden regenerativen Energieerzeugung auf steuerbare Verbraucher zugreifen will.

Die Automatisierung des Ladevorgangs sorgt für eine größt mögliche unmittelbare Verfügbarkeit des Fahrzeugs. Ohne Zutun des Fahrers lädt sich die Batterie vollständig bzw. auf einen definierten Mindestwert auf, so dass der Nutzer immer auf die größt mögliche Reichweite zugreifen kann. Diese automatisierte Strategie hat zudem den Vorteil, dass die Tiefe der Ladezyklen immer möglichst gering gehalten wird. Die Zyklentiefe wird nur noch durch die in Anspruch genommene Fahrzstecke bestimmt, aber nicht mehr durch das Nutzerverhalten des Fahrers. Da die Tiefe der Ladezyklen stark die Lebensdauer der Batterie beeinflusst, sorgt die induktive Ladetechnik auch für eine möglichst lange Nutzungsdauer. Damit bleibt das Fahrzeug lange verfügbar und es entsteht ein wirtschaftlicher Vorteil.

Netzbetreiber haben das Interesse, die Batterien von Elektrofahrzeugen als gesteuerte Lasten einzusetzen. Auf diese Weise kann Energie dann aufgenommen werden, wenn viele regenerative Energiequellen aktiv sind. Meistens entsteht dem Fahrer dadurch kein Nachteil, da die Standzeiten des Fahrzeugs häufig höher sind als die notwendigen Ladezeiten (So lange die Batterie nur als gesteuerte Last und nicht zur Rückspeisung genutzt wird, entstehen auch keine Lebensdauer verkürzende Effekte). Das ist natürlich nur dann möglich, wenn die Fahrzeuge während ihrer Standzeiten auch tatsächlich mit dem Versorgungsnetz verbunden sind. Kabelgebundene Elektrofahrzeuge mit relativ hohem Batterieladestand werden jedoch von den Nutzern aus Bequemlichkeit häufig nicht an das Netz gesteckt, so dass deren verbleibende Speicherkapazität nicht als Regelreserve für das Netz zur Verfügung steht. Die automatisierte Netzanbindung ist daher geradezu eine notwendige Voraussetzung zur Schaffung eines steuerbaren Netzes.